Der Ostfriesen Wok. Überlebenstipps für Alleinkochende

Edmund Ballhaus

Leda Verlag Leer 2013

255 Seiten

7,50€ 

Bei Interesse melden Sie sich gerne unter:

ballhaus@aol.com


Der Ostfriesenwok 

 

Allein unterwegs, wie ein Wanderer zwischen den Welten der familiären Heimatidylle und des Nomadenlebens, kam der Filmemacher Edmund Ballhaus auf die Idee, ein Buch über die Alltäglichkeiten und Abgründe eines Daseins zu schreiben, das in unserer Gesellschaft längst zum Normalfall geworden ist: das Leben als Single. In den Erzählungen geht es ums tägliche Überleben, aber auch um den Zauber eines ganz eigenen Kosmos, der allmählich vor unseren Augen ersteht.

Ole West hat das Buchcover nach den Geschichten des Ostfriesen-Wok gezeichnet, die so schräg sind wie die von ihm ins Bild gesetzten Symbole Ostfrieslands: Kirchtürme, Leuchttürme, Schiffsrümpfe, Gulfhäuser, eine Nordseekrabbe, eine Windmühle, ein Strandkorb – alles sieht auf einmal ganz anders aus. Im Wok des Autors Edmund Ballhaus kommen selbst die Wahrzeichen Ostfrieslands in Schräglage. Sie zeigen sich bunt und anarchisch – und so sind auch die Geschichten. Sie geben uns Einblicke in eine Welt, wie sie auf diese Weise nur ein allein Reisender sehen und erleben kann.

Vorwort:

Eines Tages sagte meine Verlegerin…

 

„Der Ostfriesen-Wok ist ein toller Titel“, sagte sie, „aber die Leser brauchen noch einen Untertitel, damit sie wissen, um was es geht.“ Ich schlug vor: „Geschichten vom Unterwegs sein“, oder: „vom Abfahren und Ankommen“, und fand, dass beide Titel schön anklingen ließen, worum es in den Geschichten des Buches gehen würde.

„Das versteht keiner“, lautete das knappe Urteil meiner Verlegerin.

„Dann 60 Reisen durch mein Küchenuniversum“.

„Schon besser, aber noch nicht griffig genug.“

Das Cover von Ole West vor mir, kam mir eine weitere gute Idee – wie ich fand: „Geheimnisse aus der Tiefe meiner Pfanne.“ Nun dachte meine Verlegerin schon länger nach – und sagte dann nur dieses: „Überlebenstipps für alleinkochende Männer.“ 

Worauf ich ausrief: „Aber es ist doch kein Kochbuch!“

„Nein, das ist es nicht.", antwortete meine Verlegerin, "wenn es ein Kochbuch wäre, dann hätten wir es auch nicht verlegt. Aber mit dem Untertitel können die Leute etwas anfangen.“

Können Sie?

 

Es ist nun einige Jahre her - Da fasste ich den Entschluss, Universität, Familie, Haus und Hof gegen das Leben eines Nomaden einzutauschen. Eines Filmnomaden. Mit der Kamera unterwegs entlang der Nordseeküste, allein durch menschenleere Moorlandschaften, auf Booten über Kanäle und Flüsse, an Bord von Schiffen auf hoher See. Ich übernachtete in ehemaligen Dorfschulen, leerstehenden Häusern und Ferienwohnungen. Wenn ich abends nach Hause kam, war es dort ruhig und leer.

 

Niemand erwartete mich mit einem Begrüßungskuss und den Worten: „Heute essen wir mediterran, mit Pasta und gegrilltem Fisch!“ Und soll ich Ihnen was sagen?

 

Es ist eine gute Erfahrung, diesen Zustand der Bequemlichkeit einmal hinter sich zu lassen und in die Leere der Küche hineinzufragen: „Und was machen wir uns heute?“ Wie Robinson Crusoe in seiner Höhle, bevor Freitag zu Diensten war. Wenn ich meine alte Gusseisenpfanne in die Hand nahm und sich all meine Phantasien auf das Essen richteten, dann fühlte ich mich sehr unabhängig und abenteuerlustig.

 

Allein unterwegs, wie ein Wanderer zwischen den Welten, kam mir die Idee, ein Buch über die Alltäglichkeiten und Abgründe eines Daseins zu schreiben, das in unserer Gesellschaft längst der Normalfall geworden ist: Das Leben als Single. Zum Mittelpunkt dieses Daseins bestimmte ich meine Küche.

 

 In den Erzählungen dieses Buches geht es häufig ums tägliche Überleben und wie ich es bewältige - das brachte der Titelvorschlag meiner Verlegerin schon gut auf den Punkt.

 

Aber darüber hinaus geht es um den Zauber eines Ortes: In meiner Küche begab ich mich auf Spurensuche wie ein Ethnologe in einem fremden Land. Und es verblüfft, wie deutlich die Dinge sprechen können. Der Geschirrschrank, die Bratpfanne, der Esstisch, die Besteckschublade. Sie erzählen etwas über ihren Besitzer,  von einem Menschen, der allein unterwegs ist und sich neu findet. Das ist es, worauf am Ende alles hinausläuft.

 

Die Kapitel des Buches sind gleichzeitig Meilensteine einer inneren Reise, die mit dem Ablösungsprozess von der alten Heimat beginnt und mit dem „Ankommen“ als ein mit Lust allein lebender Mann in der neuen Heimat endet: Ostfriesland und dessen Bewohner, die im Verlauf der Geschichten eine zunehmend größere Rolle spielen…

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