Löwe frißt Gams

Autor: Edmund Ballhaus

Entstehungsjahr: 1991/1992

Länge: 40 Min.

Videoformat: Betacam SP

Veröffentlichung: IWF 1993

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Wie der Titel schon sagt, geht es bei diesem Film um das Thema „fressen und gefressen werden“. Der Handlungsort des Dramas ist jedoch nicht die afrikanische Savanne, sondern der Süden Deutschlands; und die Protagonisten sind nicht Gazelle und Jaguar, sondern ein erfolgreicher Großkonzern und eine in der Region fest verwurzelte traditionelle Dorfbrauerei. Löwe frisst Gams steht hier für die Löwenbräu München AG, die 1990 die Schlossbrauerei Hohenaschau, deren Emblem die Gams war, aufkaufte und ein Jahr später ihren Betrieb einstellte. Der Film „Löwe frisst Gams“ begleitet den Prozess, der der Übernahme voranging: die Ohnmacht und Wut der Menschen, die bei der Dorfbrauerei angestellt waren, ihre Versuche, sich zu organisieren und ihre Strategien, um mit dieser Krisensituation umzugehen. Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass die Region um ein Stück Identität ärmer geworden ist und sich um sehr mehr fremdbestimmt dem Tourismus hingeben muss.

Siehe dazu:

  • „Löwe frisst Gams“ – Anmerkungen zu einem Film über regionale Identität und Fremdbestimmung. In. Kuntz, Andreas (Hg.): Lokale und biographische Erfahrungen. Studien zur Volkskunde (Münster 1995), Seiten 317-326.