Sich sorbisch trauen. Sorbische Identität in der Oberlausitz

Autor: Edmund Ballhaus

Entstehungsjahr: 2000/2001

Länge: 70 Min.

Videoformat: Betacam SP

Veröffentlichung: GfkF 2002, IWF 2003

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Nur wenige Menschen in Deutschland wissen um sie: In der Oberlausitz lebt inmitten Deutschlands ein kleines Volk, das zwar politisch nicht eigenständig ist, aber noch immer eine eigene Sprache spricht und eine eigene Kulturtradition hat. Durch seine ländliche Isolation und seine starke Identifizierung als christliche sorbische Gemeinschaft gelang es in der Vergangenheit, sich zwischen beiden Kulturen zu bewegen. Gesellschaftliche Umwälzungen, mediale Vernetzung und eine hohe Arbeitslosigkeit, die die sorbische Jugend zu erhöhter Mobilität zwingt, führen jedoch zunehmend zu Brüchen und Rissen in der früher intakten ethnischen Gemeinschaft. Der Spagat, sich einerseits als Sorbe oder Sorbin zu verstehen und andererseits der Wunsch, an den aktuellen deutschen Kulturentwicklungen teilhaben zu wollen, wird gerade für die jüngeren Menschen immer schwieriger. Anhand eines jungen Brautpaares, das seine mehr oder eben weniger traditionelle sorbische Hochzeit plant, wird dieser Konflikt anschaulich.